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Karate für jedermann - Alle trainieren gemeinsam
EL-Kurier vom 30.11.2014
Alle Sportler stehen gemeinsam auf dem Parkett in Meppen. Niebuhr-Foto
Freitagabend, 18 Uhr. In der Turnhalle der Grundschule in Meppen-Bokeloh finden sich nach und nach die Mitglieder der Shotokan Karate-Abteilung Dokan Meppen des SV Bokeloh zum offenen Training ein. Eine Stunde trainieren hier Menschen aller Altersklassen und egal welchen Geschlechts gemeinsam unter der Leitung von Hubert Wiethe: „Es macht Sinn, Anfänger und Erfahrene zusammen trainieren zu lassen.“
Im Jahr 2005 wurde die Karate-Abteilung gegründet, die Trainingseinheiten leitet er allein. „Ich will die Leute wach machen“, sagt Wiethe, der selbst in diesem Sommer die Prüfung zum 4. Dan (Schwarzgut) erfolgreich absolviert hat. Ziel bei der Gründung war es, das „traditionelle, klassische Karate“ wieder aufleben zu lassen. Das moderne Karate-Training misst dem Wettkampf häufig eine besondere Bedeutung zu. „Erfolg ist nicht unsere Maxime“, stellt Wiethe klar. Stattdessen wird viel Wert auf die korrekte Ausübung der Grundtechniken und auf das Fördern von Eigenschaften wie Konzentrationsfähigkeit, Geduld, Selbstbeherrschung und Kollegialität gelegt. Zwar sei es natürlich auch möglich, Prüfungen zu absolvieren, wenn dies gewünscht ist. Der Grundsatz lautet aber dennoch: „Jeder macht das, was er kann.“ Wer sich daran nicht hält oder das nicht akzeptiert, der muss sich etwas anderes suchen. „Vielleicht sind sie dann beim Kickboxen besser aufgehoben“, sagt der Leiter. Für Wiethe ist es wichtig, seine Schüler reflektierter zu machen und gerade auch Schwächeren dabei zu helfen, Reflexe zu trainieren, selbstbewusster aufzutreten und sich in gefährlichen Situationen zu wehren oder Zivilcourage zu zeigen. „Mit regelmäßigem Training ist die Chance, das umzusetzen, hoch“, sagt Wiethe. Karate ist für ihn, der den Sport seit 25 Jahren betreibt, deshalb auch eine „Lebenseinstellung, die mich immer begleitet“. Getreu dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ wird nach der Perfektion gestrebt, die allerdings nicht erreicht werden kann. Um die 25 Schüler erscheinen jeden Freitag zum offenen Training, das ab sechs Jahren besucht werden kann. Auch wenn beim Karate prinzipiell wenig geredet wird, soll auch der Spaß während des Trainings nicht zu kurz kommen. „Wir sind ja kein Kampfstudio“, so Wiethe. „Schreien ist schon manchmal wichtig.“ Nach der ersten Einheit wird für fortgeschrittene Jugendliche und Erwachsene eine weitere angeboten, die bis 21 Uhr andauert. Nach Absprache werden auch am Dienstag Einheiten angeboten. Die Karate-Abteilung ist voll im SV Bokeloh integriert und somit nicht gewinnorientiert ausgerichtet. Allerdings ist eine Mitgliedschaft im Verein erforderlich. Kinder ab sechs Jahren zahlen acht Euro im Monat, Erwachsene zehn. Wer nur einmal reinschnuppern möchte, kann das Training in den ersten vier Wochen kostenlos besuchen. Weitere Informationen gibt es im Internet.